Lernkonzept
Das KLIPP & KLAR Lernkonzept® von Prof. Brigitte Haberda
ist eine einzigartige Methode, um die Lernprobleme an der Wurzel zu erfassen und das Lernen zu erleichtern.Es setzt neueste Erkenntnisse aus Lern-, Gehirn- und Stressforschung um.Das Konzept wird seit Jahren in der Praxis mit großem Erfolg eingesetzt und findet Zuspruch bei Kindern, Eltern und der Schulbehörde.
Wie lernen möglich ist
Damit Lernprozesse stattfinden können, sind eine Reihe von Teilleistungen erforderlich, die das Aufnehmen, Verarbeiten und Speichern von Wissensinhalten ermöglichen.
Beispiel : Schreiben
Bis zum Vorschulalter zeichnen Kinder aus dem Oberarm unter Beteiligung des
Schultergelenkes. Im Vorschulalter verlagert sich die Bewegungsführung in das
Ellbogengelenk und den Unterarm. In diesem Entwicklungsstadium können Kinder gut Striche in waagrechter und senkrechter Richtung ziehen, haben aber
Schwierigkeiten mit einer diagonalen Strichführung und mit dem Zeichnen von
Kreisen. Eine uneingeschränkte Strichführung ist erst möglich, wenn die
Schreibbewegung mit dem Handgelenk und mit den Fingern ausgeführt wird.
Für die Entwicklung der Schreibfertigkeit sind noch weitere Faktoren von
Bedeutung:
• Tonusregulation
Nur mit einem regulierbaren Krafteinsatz können die Kinder den Stift fest, aber nicht verkrampft, halten.
• Feinmotorik
Die Feinmotorik entwickelt sich über die Grobmotorik aus der
Reflexmotorik. Erst wenn Reflexe integriert sind, ist diese Entwicklung gut möglich.
• Hand-Augen Koordination
Diese Teilleistung stellt einen ganz wesentlichen Baustein für viele Lernprozesse dar.Fürs Schreiben ist die Bedeutung der Hand-Augen-Koordination leicht nachvollziehbar,sie hat aber auch fürs Rechnen eine wichtige Funktion.
• Verfügbarkeit der Bewegungsrichtungen
Für die Entwicklung der Schreibfertigkeit ist die Verfügbarkeit der
Bewegungsrichtungen im und gegen den Uhrzeigersinn Voraussetzung.
Weiteres:
Augenfolgebewegung
Sowohl für das Lesen lernen als auch später für das sinnerfassende Lesen ist die freie Verfügbarkeit der Augenfolgebewegung eine grundsätzliche Voraussetzung. Steht diese Teilleistung nicht oder nur bedingt zur Verfügung, wird Lesen als sehr anstrengend empfunden. Bewegen sich die Augen ruckartig, kann es zum Überspringen von einzelnen Buchstaben oder von Silben kommen. Manchmal werden sogar ganze Worte „übersehen“.
Neben diesen exemplarisch herausgegriffenen Teilleistungen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Voraussetzungen, die den Kindern zur Verfügung stehen müssen, damit sie Lernprozesse überhaupt durchführen können. In ihrer Gesamtheit bilden alle Teilleistungen die Basis wie Lernen überhaupt möglich ist.
All diese Voraussetzungen werden im Laufe der kindlichen Entwicklung ausgebildet, wenn die Kinder mit den dafür erforderlichen Auslösern konfrontiert werden. Das hat sich früher auf ganz natürliche Art und Weise, meist in spielerischer Form ergeben. Die Kinder haben paarweise, in Gruppen oder auch alleine, viel gespielt und sich sehr viel bewegt. Auf diese Weise wurden viele der oben angeführten Teilleistungen ausgebildet.
Als Beispiel für diese Behauptung möchte ich das Ballspielen herausgreifen. Das Fangen des Balles trainiert die Hand-Augen-Koordination, das Beobachten des Ballfluges das Fixieren und die Augenfolgebewegung. Das Abschätzen der Flugbahn stellt eine gute Schulung für das Raumbewusstsein dar.
Bewegungsmangel
Und wie schauen heute die Freizeitaktivitäten unserer Kinder aus? Vergleicht man die Freizeitgestaltung der Kinder früher und heute, so kann man mehrheitlich eine große Diskrepanz feststellen. Im Gegensatz zu früheren Generationen leiden heute viele Kinder an Bewegungsmangel und die Spielleidenschaft konzentriert sich sehr stark auf Computerspiele, Playstation und Gameboy. Unter diesen Bedingungen können sich die fürs Lernen erforderlichen Voraussetzungen, so wie oben dargestellt, nicht entwickeln.
Damit fehlen heute vielen Kindern die Grundvoraussetzungen für die Durchführung von Lernprozessen. Mit diesem Phänomen setzt sich die öffentliche Lernförderung bisher viel zu wenig auseinander. Viel zu hoch - meist gleich an den Lernschwierigkeiten selbst - setzt die herkömmliche Lernförderung an, ohne zuerst zu überprüfen, ob dem Schüler überhaupt die Basis fürs Lernen zur Verfügung steht. Eine solche Lernförderung kann nur bedingt Erfolg bringen.
Brigitte Haberda hat ein Analyseverfahren entwickelt, das auf informellen Tests aufbauend, darüber Aufschluss gibt, welche Teilleistungen dem Schüler zur Verfügung stehen und welche Bereiche Defizite aufweisen.
Auf Grund dieser Bestandsaufnahme kann für jeden eine individuelle Lernstrategie entwickelt und ein langfristiges Förderprogramm zusammengestellt werden.